Anfang der Woche gab es in der ZEIT einen Beitrag darüber, dass unsere Debattenkultur zu elitär sei. Dazu habe ich einen Meinungsbeitrag in der TAZ am Wochenende geschrieben, bin nämlich anderer Meinung. Es ist nicht elitär auf rassistische oder diskriminierende Begriffe zu verzichten – es ist nämlich ein Grundrecht.
Ein Auszug: „Immer noch Tag der offenen Tür im Landtag, ich auf dem Weg nach Hause. Eine Familie geht neben mir her. Sie reden abfällig über Schwarze Menschen, benutzen Worte, die die Autorin der Zeit im Eingang ihres Artikel kess wieder zur Disposition für die gesamte Gesellschaft stellt, was man noch sagen darf und was nicht. Nicht die Sorte Mensch, die unwissentlich und aus keiner bösen Absicht bestimmte Begriffe benutzt. Sie machen es bewusst und in Anwesenheit einer Schwarzen Person. Für diese Menschen sind Menschen wie ich nicht Ihresgleichen. Sie besitzen nicht einmal die Scham, es laut zu sagen, so dass ich es höre.
Die Erwartungshaltung von Menschen, die sagen, man solle alles sagen dürfen, ist also, dass wir aushalten müssen, dass Menschen rassistische Begriffe benutzen und sie bloß nicht damit konfrontieren, weil sie sonst die AfD wählen? Ich glaube nicht. Ich glaube, Menschen sind lernfähig, selbst wenn sie 70 Jahre alt sind. Und wenn sie es nicht sind, dann werden die den Widerspruch zu hören bekommen. Weil es wiederum unser Recht ist, rassismusfrei zu leben – auch in der Ansprache. Das sichert uns das Grundgesetz zu.“
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