Stern: „Wir sprechen von einem Umfeld toxischer Männlichkeit“
Foto: Carolin Windel / Stern
Im Stern sind Interviews mit vielen verschiedenen Frauen in Führungspositionen erschienen, mit dem Ziel, das Wort „Quotenfrau“ zu reclaimen. Auch ich wurde dafür interviewt, hier gehts zum Beitrag. Außerdem bin ich gemeinsam mit den anderen Frauen auf dem Cover der Ausgabe, die ab morgen zu kaufen ist.
Ein Auszug aus dem Interview:
„[Stern] Müssen Männer verstehen, dass sie etwas hergeben müssen?
[Ich]Anders wird es nicht gehen. Das ist jener Moment, an dem Männer meist aufhören, mit Frauen solidarisch zu sein – wenn sie begreifen, dass sie etwas abgeben müssen. Es verstehen inzwischen auch Frauen aus dem konservativen Spektrum, dass es ohne Quoten nicht geht, weil sie merken, dass Männer nichts freiwillig hergeben. Es gibt wahrscheinlich keine Frau in der Politik, die nicht erlebt hat, dass sie ausgegrenzt wird oder dass man ihr Kompetenzen abspricht.
[Stern]Stimmt der launige Spruch, dass die Gleichberechtigung erst dann Realität ist, wenn auch unfähige Frauen an Posten gelangen?
[Ich]Man könnte es nicht besser sagen. Man sieht doch täglich diese Männer, wo man als Frau weiß: Deinen Job könnte ich zehnmal besser, aber ich bin eben kein 30 Jahre älterer Mann. Frauen können es sich leider nicht leisten, inkompetent zu sein.“