Bei Deutschlandfunk wurde ich dazu interviewt, dass Tareq Alaows, der im Wahlkreis Oberhausen und Dinslaken für uns Grüne in den Bundestag wollte, seine Kandidatur zurückgezogen hat. Das Interview könnt ihr euch hier durchlesen und anhören.
Ein Ausschnitt:
„Schmidt-Mattern: Warum gibt es aus Ihrer Sicht denn nicht mehr Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte, die sich in Parteien oder Parlamenten engagieren? Es gibt sie natürlich, aber sie sind, verglichen für den Gesamtteil der Bevölkerung, bislang doch deutlich unterrepräsentiert.
Touré: Ich würde da zwei Gründe nennen. Einerseits sind Parteien noch nicht so aufgestellt, dass sie massiv um Menschen werben, die andere Biographien haben. Das umfasst Migrationsgeschichte, das umfasst aber auch ganz viele andere Biographien, ob man in Armut aufgewachsen ist, ob man einen nichtakademischen Hintergrund hat und so weiter und so fort. Wir als Grüne haben deswegen eine Arbeitsgemeinschaft Vielfalt gegründet und letztes Jahr beschlossen, um vielfältiger in der Partei zu werden und auch mehr Menschen für Politik zu begeistern.
Der andere Grund ist definitiv, dass viele Leute, die zu einer Minderheit gehören, Angst darum haben, genau solche Attacken zu erfahren wie Tareq Alaows. Das bedeutet, dass es zwei Ebenen gibt, dass man sich nicht im Klaren darüber ist oder sicher ist, würde das bedeuten, dass ich mich mit Rassismus, mit Rechtsextremismus und so weiter auseinandersetzen muss. Ich glaube, das sind die zwei wesentlichen Gründe, warum wir das tatsächlich auch nicht so vermehrt haben in Deutschland.“