Heute hat Aminata wieder zu ihrem vierteljährlich stattfindenden Jour Fixe eingeladen. Beim letzten Treffen haben sich die Teilnehmer*innen dafür ausgesprochen, dass das Thema Frauen in der rechten Szene besprochen werden soll. Das klassische Bild des Rechtsextremisten ist männlich, mit Glatze und Springerstiefeln. Dass das Bild aber vielfältiger ist und die Akteur*innen auch mitten in der Gesellschaft zu finden sind, hat uns spätestens der Einzug der AfD in diverse Landtage und in den Bundestag gezeigt. Aber auch der „NSU“-Komplex um die Rechtsextremist*innen Uwe Bönhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe haben medial die Rolle der Frau im Rechtsextremismus interessant beleuchtet. Unzählige Male wurde über den Conditioner und die Haarpflege von Beate Zschäpe gesprochen. Im Laufe des Prozesses sagte ihr Anwalt, dass sie aus Liebe gehandelt hätte.
Führt die erst einmal sexistische Betrachtung einer Rechtsextremistin mit absolut unnötigen Informationen zu einer Bagatellisierung von Frauen im Rechtsextremismus? Inwiefern sind sie Teil eines Systems und halten dieses mit aufrecht? Führt Sexismus tatsächlich dazu, dass man Frauen nicht zutraut genauso gemeingefährlich zu sein wie ihre männlichen Konterparts? Unterschätzt man damit eine wesentliche Gruppe?
Was müssen wir als Frauen in der Zivilgesellschaft, in der Politik tun? Müssen wir uns stärker vernetzen? Müssen wir uns Aktionen überlegen? Mehr thematisieren?
Auf diese und andere Fragen haben wir Referentinnen vom Regionalen Beratungsteam gegen Rechts gebeten Input zu geben und haben diese Fragen gemeinsam diskutiert. Abschließend sind wir uns vor allem über eins einig geworden: Wir lassen es nicht zu, dass Rechte den Feminismus für ihren Rassismus missbrauchen und werden uns immer dagegen stellen und für Feminismus und gegen Rassismus kämpfen.
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