Wieder eine Woche um, in der ich die absurdesten Gespräche über #Rassismus und das N-Wort geführt hab. In der ich gefragt wurde, ob ich #Rassismus in Deutschland schon einmal erlebt habe. Fragt mich lieber, ob ich schon einmal eine Woche hatte, in der ich keinen erlebt habe.
Frage mich immer, ob Menschen in Zusammenhang bringen, dass der #Rassismus von dem in der Theorie gesprochen wird, Menschen in der Realität widerfährt und es nur Sinn macht ihn zu bekämpfen, weil es Menschen gibt, die darunter leiden.
Und ich sags ganz ehrlich, es sind Wochen, in denen sich die Ereignisse so dermaßen überschlagen, dass einem die Motivation für Vieles fehlt. Und dann folgt immer die Frage: „Echt, sag doch mal, was alles passiert ist?“ Und i.d.R. tue ich das auch. Aber bins inzwischen Leid.
Ich muss nicht jede Beleidigung wiederholen, die man mir entgegen schleudert oder rassistische Erfahrung erneut berichten, sondern mein Gegenüber kann erstmal versuchen zu glauben, dass es stimmt, dass ich rassistische Erfahrungen mache. Try it. Just listen.
Weil nach dem Mitteilen oft die Infragestellung der rassistischen Erfahrung folgt. „Vllt hat es die Person nicht so gemeint!“ „Vllt bist du zu sensibel.“ Ja, oder ich kenne mich mit #Rassismus aus und zwar aus persönlicher wie wissenschaftlicher Perspektive.
Und seit wann ist man raus aus der Verantwortung, nur weil es keinen Vorsatz gab? Die Verletzung hat stattgefunden und hinterlässt Narben. Und diese sind keine ausschließlich persönlichen oder individuellen, sondern kollektive Erfahrungen und struktureller #Rassismus.
#Rassismus äußert sich über rassistische Politiken, rassistische Alltagserfahrungen, rassistische Begriffe, rassistische Berichterstattung usw. Deshalb, ja man erlebt Rassismus. Du auch. Egal, ob du davon betroffen bist oder nicht. Du lebst in den selben Strukturen wie ich.
Der einzige Unterscheid kann sein, dass du es nicht siehst. Weil es dein Leben nicht wesentlich betrifft oder verschlechtert. Deshalb nimmst du es nur partiell oder gar nicht wahr. Das ist auch sehr problematisch. Aber lässt dich die Welt schlichtweg mit anderen Augen sehen.
Die Frage ist für mich immer, was folgt aus alle dem? Rassistische Strukturen sind da, um Menschengruppen klein zu halten. Menschen zu benachteiligen. Sie nicht teilhaben zu lassen. Ich bin da, um genau dagegen anzukämpfen und diese Strukturen aufzubrechen.
Deshalb folgt nach so einer Woche, die Woche des noch überzeugteren Kampfes gegen #Rassismus. Ganz einfach, weil es für mich nach wie vor absolut keinen Sinn macht, dass Menschen andere Menschen schlechter behandeln.
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