„Unsere Gesellschaft ist vielfältiger als das Bild, das wir sehen“
Ich habe es unter die „Top 50 Diversity Drivers” geschafft, womit die Diversitätsinitiative BeyondGenderAgenda 2021 erstmalig fünfzig Persönlichkeiten aus, die das Potenzial haben, in diesem Jahr die Themen Diversity, Equity & Inclusion in der deutschen Wirtschaft maßgeblich voranzutreiben, auszeichnet. Vielen Dank, ich freue mich sehr darüber!
Bei desired.de ist deshalb ein Interview mit mir erschienen, das ihr euch hier durchlesen könnt.
Ein Ausschnitt:
„Wo stehen wir Ihrer Meinung nach in Deutschland in Sachen Diversität aktuell und was ist noch zu tun?
Wenn man sich Politik anguckt, dann ist das ein weiß-männlich dominierter Raum. Ein weiß-männlich, gesunder, heterosexuell dominierter Raum, um es mal so zu definieren. Und das ist nicht in Ordnung, weil unsere Gesellschaft viel vielfältiger ist, als das Bild, das wir sehen. Und zwar in vielen, vielen Bereichen. Wir haben so ein Verständnis von Diversität in Deutschland, dass da dann noch Frauen an bestimmten Orten sind, meist weiße Frauen, und das ist auch erstrebenswert. Aber wenn man es wirklich zu Ende denkt, dann bedeutet es weitaus mehr als das. Es bedeutet auch schwarze und braune Frauen, Frauen mit Migrationsgeschichte. Es bedeutet behinderte Frauen, Transfrauen und ganz viele andere. Und das nicht nur, weil es nett aussieht, oder weil es so ein Bild von Diversität zeichnet, sondern weil die unterschiedlichen Erfahrungswerte, die Menschen in einer Gesellschaft haben, ihren Blick prägen und schärfen. Und ich merke gerade in den letzten Wochen, dass dieses diverse Bild ganz oft fehlt in den politischen Verhandlungen, die ich führe. Nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft und vor allem den Entscheidungsgremien, in gesellschaftlich-relevant prägenden Bereichen sind wir nicht divers genug aufgestellt. Und man merkt, dass Leute da keinen Bock mehr darauf haben. Dass sie sich sagen: Es reicht mir, wir können nicht im Jahre 2021 leben und über all diese Dinge immer nur theoretisch sprechen und praktisch passiert einfach nichts.“